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Mike Visaggio: Starship Universe (Review)

Artist:

Mike Visaggio

Mike Visaggio: Starship Universe
Album:

Starship Universe

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 68:49
Erschienen: 2006
Website: [Link]

MIKE VISAGGIO … ist die Wiedergeburt, die Auferstehung … von NEAL MORSE … auch wenn der noch gar nicht tot und musikalisch um Längen besser ist! Doch genauso wie Neal brauchte auch Mike die göttliche Bekehrung, das Schulterklopfen des Heiligen Vaters, der ihm wohl so was sagte wie: „Mein lieber, musikalischer Sohn, es ist an der Zeit für dich, all deine Tasten-Instrumente der 70er Jahre aus dem Keller zu holen (besonders die Hammond B-3) und mir mit progressivem und klassischen Rock zu huldigen. Und dazu will ich absolut geile christliche Texte, die dem Hörer die Schuhe ausziehen, aber die ewige Unterwerfung und Bekehrung durch die Kirche preisen, damit sich in ‚Old Germany´ endlich auch diese blöden Krippenplatzdiskussionen erübrigen.“

Gut, das klingt ein wenig überspitzt, aber wenn VISAGGIO gleich auf der ersten Booklet-Seite die Motivation zu seiner Musik beschreibt und man lesen muss, dass Gott ihm „mitteilte, dass es jetzt an der Zeit sei, aktiv zu werden, um ihn zu preisen und so ‚Starship Universe´ entstand“, dann ist das schon recht harter Tobak für all die Hörer, die gerne Musik mögen, aber nicht durch diese bekehrt werden wollen. Noch schlimmer wird´s dann sogar auf seiner Homepage, wo er dem Leser mitteilt, dass er ihn bereits erwartet hat und sein „Starship Universum“ der Beweis dafür ist, dass seine „durch Gott inspirierte“ CD uns zu seiner Seite brachte, damit wir mit ihm sein Sternenschiff besteigen, um, mit dem „richtigen“ Glauben ausgerüstet, auf die christliche Bekehrungsreise zu gehen. NEAL MORSE – ick hör dir trapsen! Und Mike, ich bin auf deine Homepage nur gelandet, weil ich diese CD besprechen, mich aber nicht bekehren lassen wollte. Nichts mit göttlicher Vorsehung oder christlicher Erleuchtung – Kapito?

VISAGGIO, der 54 Jahre alte Multi-Instrumentalist, gibt sich außerdem als großer Fan von EMERSON, LAKE & PALMER und YES zu erkennen, was uns natürlich auch gleich im Booklet mitgeteilt wird. Und schon wissen wir, was uns erwartet – nämlich eine abgespeckte Variante im Stile von Emerson, Lake & Palmer für anspruchslose, aber zutiefst gottesgläubige Musikhörer. Manchmal macht sich bei mir dann auch der Wunsch breit, dass Gott dem musizierenden Herren aus Richmond erscheinen würde, um ihm mitzuteilen: „Hey, du darfst die CD nicht so dumpf abmischen!“ oder „Spare dir bei deiner seltsamen Stimme besser den Gesang und huldige mir nur instrumental und im Booklet (Das kann man dann ja völlig unbeachtet beiseite legen!)!“ So wäre aus diesem Album, das mit „Blues Variation“ sogar einen gar nicht mal schlecht nachgespielten ELP-Titel enthält, vielleicht ein akzeptables, leicht geklontes Instrumental-Scheibchen im Stile früher EMERSON, LAKE & PALMER oder ASIA und YES geworden. So ist es, trotz der ihm innewohnenden Göttlichkeit, musikalisch ein ziemliches Ärgernis, das bei jedem gesungenen Ton, nicht nur textlich, sondern auch akustisch, nervt. Also ich habe meinen Glauben verloren! Zumindest meinen Glauben an dieses Album.

FAZIT: „Starship Universe“ ist eine Reise auf den Keyboard-Tastaturen im EMERSON-Stile, die sich leider nicht auf das Instrumentarium beschränkt, sondern auch noch schrecklichen Gesang und mit Psalmen versehene Bekehrungstexte zu bieten hat.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3183x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 4 von 15 Punkten [?]
4 Punkte
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Tracklist:
  • In The Nazarene Church
  • Prelude No. 2 For Piano
  • My Elder´s Son
  • Blues Variation
  • 2001: Also Rocked Zarathustra
  • Starship Universe
  • The Synchronized Life
  • On The Ship Of Emotion
  • Music´s Coming To Us

Besetzung:

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